Abendmusiken in der Predigerkirche
2013
   
     
     

Andreas Hammerschmidt

1611/12 geboren in Brüx (Most) in Böhmen;
1626: Die protestantische Familie Hammerschmidt verlässt das katholisch gewordene Böhmen und zieht nach Freiberg.
Zu Hammerschmidts Ausbildung ist kaum Gesichertes bekannt.

1633-34 Organist im Dienst des Grafen Rudolf von Bünau auf Schloss Weesenstein (Nahe Pirna);
Ab 1634/35 Organist in der Petrikirche Freiberg.
1636 Publikation „Erster Fleiß allerhand newer Paduanen ...“ (Instrumentalstücke)
1637 Heirat mit Ursula Teuffel (6 Kinder; 3 sterben früh)
1639 Publikation „Musicalischer Andacht Erster Theil ...“;
Ander Theil Newer Paduanen ..“ (Instrumentalstücke).

1639 Ernennung zum Organisten der Johanniskirche in Zittau. In den folgenden Jahren entwickelt sich Hammerschmidt zum wohl populärsten deutschen Kirchenkomponisten seiner Zeit.
Publikationen (Auswahl):
1641 „Musicalischer Andachten Ander Theil ...“ 
1642 „Musicalischer Andachten Dritter Theil ...“
1646 „Vierter Theil Musicalischer Andachten ...
1653 „Fünffter Theil Musicalischer Andachten“ (mit einem Lobgedicht von Heinrich Schütz).

1645 „Dialogi oder Gespräche zwischen Gott undt einer gläubigen Seelen ...
1645 „Geistlicher Dialogen Ander Theil ...“ 1649 „Motettae unius et duarum vocum ...
1655 „Musicalische Gespräche ...
1656 „Ander Theil Geistlicher Gespräche...
1658/59 „Fest- Buß und Dancklieder ...
1662 „Kirchen- und Tafel-Music ...
1663 „Missae ...“ 1671 „Fest- und Zeit-Andachten ...“.

1675 Tod Hammerschmidts
 




Musicalischer Andachten Dritter Theil, das ist: Geistliche Symphonien,
mit 1. und 2. Vocal Stimmen ... (1642)



Dialogi oder Gespräche zwischen Gott undt einer gläubigen Seelen ...
(1645; hier die 2. Edition 1652)



Geistlicher Dialogen Ander Theil ... (1645)



Porträt Hammerschmidts in "Vierter Theil Musicalischer Andachten ..." (1646)



Lobgedicht auf Hammerschmidt durch Heinrich Schütz, in
"Andreas Hammerschmidt's / Chor Music / Mit V u. VI Stimmen ... " (1653)


Auff Herrn Andreas Hammerschmieds
Chor-Music

Ich ließ auch meinen Chor im Anfang also spielen,
Mein Hammerschmied, als ich die Musik vor mich nahm.

Daher gelang es mir, daß ich darauf bei vielen
(Ich rühme mich zwar nicht) doch auch ein Lob bekam.

Und wolte Gott, das die, die Meister wolten heissen,
In solcher Music Art, erst waren abgericht,

Was gilts wir würden uns auf bessern Ruhm befleissen,
Als sonst mit schlechtem Lob, zum Nachtheil oft geschieht.

Fahrt fort, als wie ihr thut, der Weg ist schon getroffen,
Die Bahn ist aufgesperrt, ihr habt den Zweck erblickt.

Es wird ins künfftge mehr von euch noch seyn zuhoffen,
Weil ihr schon allbereit so manchen Geist erquickt.

Wer dieses nimbt in acht, der wird nach vielen Zeiten,
Bekleiben, wenn die Welt auch schon zu trümmern geht,

Und Ihm in der Music ein wahres Lob bereiten,
Denn dieses ist der Grund, darauff das ander steht.

Aus guter Affection und Freundschaft
gestellet von
Heinrich Schützen.

Andreas Hammerschmidt's / Chor Music / Mit V u. VI Stimmen / Auff Madrigal Manier, nebst / dem Basso continuo / Fünffter Theil / Musicalischer Andachten... Leipzig 1653

 



Andreae Hammerschmidii Missae, V, VI, IIX, IX, X, XI, XII et plurium Vocum, tam vivae Voci, quam Instrumentis
variis accomodatae ...
Dresden 1663 (Ex. Bayerische Staatsbibliothek)
Unten ein Porträt des Komponisten (51-jährig); links fünf Sänger, rechts vier Streicher.

     
     
    Dokumentation:
Albert Jan Becking