Johann Pachelbel
1653 geboren in Nürnberg als Sohn des Weinhändlers Hans Pachelbel.
Schulzeit in Nürnberg, Altdorf und als alumnus am Gymnasium Poeticum in Regensburg. Unterricht u. A. bei Kaspar Prentz, einem Schüler Johann Caspar Kerlls.
1673-77 stellvertretender Organist am Stephansdom Wien. Vermutlich Studien bei Kerll (Hauptorganist am Dom); Beeinflussung durch katholische Kirchenmusik italienischer und süddeutscher Komponisten.
1677-78 Hoforganist in Eisenach;
1678-90 Organist der Erfurter Predigerkirche.
1681 Heirat mit Barbara Gabler; diese stirbt sehr früh, im Pestjahr 1683.
1683 Musicalische Sterbens-Gedancken ... (Choralpartiten mit Variationen für Tasteninstrument)
1684 Heirat mit Judith Drommer; fünf Söhne (zwei davon werden ebenfalls Musiker), zwei Töchter.
Kontakte zur Familie Bach: zu Johann Ambrosius, dem Vater, sowie zu Johann Christoph, dem älteren Bruder Johann Sebastian Bachs.
1690-1692 Hofmusiker und -organist in Stuttgart; 1692 Flucht wegen Invasion der französischen Armee.
1692-1695 Stadtorganist in Gotha.
1693 (?) Erster Theil etlicher Chorale welche beÿ währenden Gottes Dienst zum praeambuliren gebraucht werden können ... Nürnberg, J. C. Weigel.
1695 (?) Musicalische Ergötzung bestehend in sechs verstimten Partien â 2 violin nebst den Basso Continuo ... Nürnberg,
J. C. Weigel.
1695-1706 Organist an der Kirche
St. Sebald in Nürnberg, als Nachfolger von Georg Caspar Wecker.
1699 Hexachordum Apollinis ... (Arien mit Variationen für Tasteninstrument)
1706 Tod Pachelbels. |
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Predigerkirche, Erfurt
St. Sebald, Nürnberg
(Radierung, 19. Jh.)
St. Sebald, Nürnberg
(Foto um 1890)
Nürnberg um 1640/50
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Martin Zeiller / Matthaeus Merian: Topographia Franconiae,
Das ist, Beschreibung, Und Eygentliche Contrafactur der Vornembsten Stätte
Und Plätze des Franckenlandes ... Frankfurt 1648
Ex. Bayerische Staatsbibliothek (farbig); Wikipedia (SW)
1695 (?)
MUSICALISCHE ERGÖTZUNG, bestehend in sechs verstimten Partien â 2. Violin nebst den Basso Continuo, welche Denen Liebhabern der Edlen MUSIC zur Recreation gesetzt und Radiert von IOHANN PACHELBEL. Organisten der Pfarkirchen zu St. Sebald in Nürnberg.
Joh. Christ. Weigel. excudit.
Mit expliziter Angabe, dass Pachelbel die Musik "gesetzt und Radiert", also die Platten für den Druck selber gestochen (radiert) hat.
1699
Hexachordum Apollinis ... Nürnberg 1699:
Titel, Anfang der Widmung (Musik als "ein in dem ewigen Hofe beliebtes Werrck") sowie Glückwunsch des Konzertmeisters Johannes Bähr, in Form eines barocken Zahlenspiels (mit Augenzwinkern). |
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- Mattheson: Ehren-Pforte
- Welter, Kathryn Jane: Johann Pachelbel: organist, teacher, composer : a critical reexamination of his life, works, and historical significance. Ann Arbor, Mich. : UMI, 1998
- Perreault, Jean M.: The thematic catalogue of the musical works of Johann Pachelbel, ed. by Donna K. Fitch. Lanham, Maryland: Scarecrow Press, 2004 |
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- Predigerkirche Erfurt:
Wolfgang Schenkluhn, Architektur der Bettelorden ... Darmstadt 2000, S. 197, Abb. 133
- St. Sebald (Radierung, 19. Jh.):
Postkarte,
mit Dank an Jean-Claude Zehnder
- St. Sebald, Foto um 1890:
Gerhard Weilandt, Die Sebalduskirche
in Nürnberg, Petersberg 2007, S. 14, Abb. 5
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