1.
Johann Christoph Bach
(1642 - 1703)
Praeludium und Fuge in Es-Dur
Manuskript, Leipzig, Musikbibliothek
2.
Johann Michael Bach
(1648 - 1694)
Sei lieber Tag willkommen
Motette zum Neuen Jahr
Besetzung: SSATTB
Sei lieber Tag willkommen,
Willkommen sei du heut!
Heut freuen sich die Frommen,
Die allzeit den großen Gott
Ihren Schöpfer loben,
Ihn loben hoch dort oben,
Erlöst aus aller Not.
Denn an dem Tage
Brachte der liebste Gottessohn
Was Freude bei uns machte,
Aus seinem Himmelsthron:
Ein schönes neues Jahr,
Glück, Heil und allen Segen
Zu Wegen und zu Stegen
Der ganzen Christenschar.
Drum kommt, ihr Christenbrüder,
Kommt her an diesem Tag,
Kommt, fallt für Jesu nieder,
Damit es euch behag.
Kommt, dankt und bittet ihn,
Daß er in diesem Jahre
Euch väterlich bewahre
Und tue wie vorhin!
Laßt eure Stimmen hören,
Laßt klingen Saiten ( / Pfeifen) drein,
Lobt ihn mit vollen Chören,
Laßt alles fröhlich sein!
Singt, singet eurem Gott,
Singt, lobet, danket, betet,
Vor euren Jesu tretet,
Er schützt vor Not und Tod.
3.
Johann Ludwig Bach
(1677 – 1731)
Uns ist ein Kind geboren
Text: Jesaja 9, 5-6
Besetzung: SATB, SATB, Continuo
Uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, welchs Herrschaft ist auf seiner Schulter; und er heisset wunderbar, Rat, Held, Kraft, ewig Vater, Friedefürst.
Auf dass seine Herrschaft gross werde und des Friedens kein Ende, auf dem Stuhl Davids und seinem Königreiche, dass er's zurichte und stärke mit Gericht und Gerechtigkeit, von nun an bis in Ewigkeit.
Solches wird tun der Eifer des Herrn Zebaoth.
4.
Johann Michael Bach
Herr, wenn ich nur dich habe
Text: Psalm 73, 25-26;
Choral: Michael Moller, 1587
Besetzung: SATTB, Continuo
Herr, wenn ich nur dich habe, so frage ich nichts nach Himmel und Erden.
Wenn mir gleich Leib und Seele verschmacht, so bist du doch Gott, allezeit meines Herzens Trost und mein Teil.
Jesu, du edler Bräutgam wert,
mein höchste Zierd auf dieser Erd,
an dir allein ich mich ergötz,
weil über alle goldne Schätz
Es kann kein Trauern sein so schwer,
dein süsser Nam erfreut vielmehr.
Kein Elend kann so bitter sein,
dein süsser Nam der linderts fein.
Ob mir gleich Leib und Seel verschmacht,
so weißt du, Herr, dass ich nicht acht,
wenn ich dich hab, so hab ich wohl,
was mich ewig erfreuen soll.
Wenn ich in Nöten bet und sing,
so wird mein Herz recht guter Ding,
dein Geist bezeugt das solches frei
des ewgen Lebens Vorschmack sei.
Erhalt mein Herz im Glauben rein,
So leb und sterb ich dir allein.
Jesu, mein Trost, hör mein Begier,
O mein Heiland, wär ich bei dir.
5.
Johann Ludwig Bach
Das ist meine Freude
Text: Psalm 73, 28
Besetzung: SATB, SATB
Das ist meine Freude, daß ich mich zu Gott halte, und meine Zuversicht setze auf den Herren.
6.
Esaias Reusner
(1636-79)
Praeludium* – Ich dancke dir, o Gott, in deinem Trohne° – Singen wir aus Hertzen grundt° – Gigue*
aus:
Delitiae Testudinis Oder Erfreuliche Lautenlust, Breslau 1668 *
Hundert geistliche Melodien evangelischer Lieder, Berlin 1676 °
7.
Johannes Bach
(1604 - 1673) oder
Jonas de Fletin
(1610 - 1665)
Sei nun wieder zufrieden
Text: Psalm 116, 7–9
Besetzung: SSAT, ATTB, Continuo
Sei nun wieder zufrieden, meine Seele, denn der Herr tut dir Guts. Denn du hast meine Seele aus dem Tode gerissen, mein Auge von den Tränen, mein Fuß vom Gleiten. Ich will wandeln für dem Herren im Lande der Lebendigen. Ich glaube, darum rede ich!
8.
Johann Christoph Bach
Der Gerechte
Text: Buch der Weisheit 4, 7–17
Besetzung: SATTB, Continuo
Der Gerechte, ob er gleich zu zeitlich stirbt, ist er doch in der Ruhe.
Er gefällt Gott wohl, und ist ihm lieb, und wird weggenommen aus dem Leben unter den Sündern, und wird hingerücket, daß die Bosheit seinen Verstand nicht verkehre, noch falsche Lehre seine Seele betrüge.
Er ist bald vollkommen worden, und hat viel Jahr' erfüllet.
Denn seine Seele gefällt Gott wohl, darum eilet er mit ihm aus dem bösen Leben.
9.
Johann Christoph Bach
Aria variata
15 Variationen (im Wechsel Silbermannorgel / Positiv)
Manuskript, Zürich, Zentralbibliothek
10.
Johannes Bach
Unser Leben ist ein Schatten
Text: 1 Chronik 29, 15; Hiob 8, 9 und Johannes 11, 25-26.
Choräle: Johann Flittner (1618 - 1678), Nikolaus Herman (1490 - 1561),
Michael Frank (1609 - 1667), Johann Leon (1530 - 1597)
Besetzung: SSATTB, Fernchor ATB, Continuo
Unser Leben ist ein Schatten auf Erden.
Ich weiß wohl, daß unser Leben
oft nur als ein Nebel ist,
denn wir hier zu jeder Frist
mit dem Tode seind umgeben,
drum ob's heute nicht geschicht
meinen Jesum laß ich nicht!
Sterb ich bald, so komm ich ab
von der Welt Beschwerlichkeit,
ruhe bis zur vollen Freud,
und weiß, daß im finstern Grabe
Jesus ist mein helles Licht,
meinen Jesum laß ich nicht!
Ich bin die Auferstehung und das Leben, wer an mich gläubet, der wird leben, ob er gleich stürbe, und wer da lebet und gläubet an mich, der wird nimmermehr sterben.
Weil du vom Tod erstanden bist,
werd' ich im Grab nicht bleiben,
mein höchster Trost dein Auffahrt ist,
Todsfurcht kann sie vertreiben,
denn wo du bist, da komm ich hin,
daß ich stets bei dir leb und bin,
drum fahr ich hin mit Freuden.
Ach, wie flüchtig, ach wie nichtig
ist der Menschen Leben!
Wie ein Nebel bald entstehet
und wiederum bald vergehet,
so ist unser Leben, sehet!
Ach wie nichtig, ach wie flüchtig
sind der Menschen Sachen!
Alles, alles was wir sehen,
das muß fallen und vergehen,
wer Gott fürcht', bleibt ewig stehen.
Ach Herr, lehr uns bedenken wohl,
daß wir sind sterblich allzumal!
Auch wir allhier keins Bleibens han,
müssen alle davon, gelehrt, reich, jung, alt oder schön, müssen alle davon.
11.
Johann Ludwig Bach
Unsere Trübsal
Text: 2. Korinther 4, 17-18;
Besetzung: SSATTB
Unsere Trübsal, die zeitlich und leicht ist,
schaffet eine Ewige
und über alle Maß wichtige Herrlichkeit,
uns, die wir nicht sehen auf das Sichtbare,
sondern auf das Unsichtbare.
12.
Johann Pachelbel
(1653 - 1706)
Ciacona in f-moll
13.
Johann Sebastian Bach
(1685 - 1750)
Ich lasse dich nicht
BWV Anh. 159; BWV 421
Text: Genesis 32, 27; Erasmus Alber 1557
Besetzung: SATB, SATB
Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn. Mein Jesu, ich lasse dich nicht,
du segnest mich denn!
Dir, Jesu, Gottes Sohn, sei Preis,
dass ich aus deinem Worte weiss,
was ewig selig macht!
Gib, dass ich nun auch fest und treu
in diesem meinem Glauben sei.
Ich bringe Lob und Ehre dir,
dass du ein ewig Heil auch mir
durch deinen Tod erwarbst.
Herr, dieses Heil gewähre mit,
und ewig, ewig dank ich dir. |
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